Chinesische Kräuterheilkunde

Die in China am weitesten verbreitete Therapieform ist die Kräuterheilkunde. Nach den Prinzipien der Traditionellen Chinesischen Medizin macht die Kräuterheilkunde ca. 70-80 % des Behandlungserfolges aus.

Die Domäne der Kräuterheilkunde sind Erkrankungen, die die inneren Organe sowie das Blut und die Körpersäfte betreffen. Sie wird oft durch Akupunktur, Qigong und Körpertherapie ergänzt.

Bevor eine Kräuterrezeptur verschrieben wird, muss aber stets eine Diagnose nach den Prinzipien der chinesischen Diagnostik (Puls- u. Zungendiagnose, Befragung) durchgeführt werden. Eine chinesische Rezeptur ist individuell auf das Disharmoniemuster der Person abgestimmt. Es gibt keine Standardrezepturen. Die chinesischen Kräuter werden als Tee oder manchmal in gepresster Form täglich zu sich genommen und verändern sich je nach Situation der Person.

Die chinesische Kräuterheilkunde umfasst eine breite Palette an Pflanzen, Mineralien und tierischen Produkten, die auf die individuelle Konstitution und den energetischen Zustand eines Patienten abgestimmt werden. Hier ist eine Übersicht einiger wichtiger Kräuter:

Unsere Chinesische Kräutermedizin wird ausschließlich über Apotheken bezogen, die mit zertifizierten Chinesischen Kräutern arbeiten.

1. Bekannte chinesische Kräuter

Wurzeln und Rhizome

  • Ginseng (Ren Shen): Wird verwendet, um das Qi zu stärken, Energie zu geben und Erschöpfung zu behandeln.
  • Astragalus (Huang Qi): Fördert das Immunsystem, stärkt das Qi und unterstützt die Milz.
  • Angelika (Dang Gui): Fördert die Durchblutung, nährt das Blut und wird häufig bei Frauenleiden eingesetzt.
  • Süßholz (Gan Cao): Harmonisiert Kräutermischungen, stärkt das Qi und hat entzündungshemmende Eigenschaften.
  • Coptiswurzel (Huang Lian): Starke entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkung, klärt Hitze und Feuchtigkeit.

Samen und Früchte

  • Goji-Beeren (Gou Qi Zi): Nähren Leber und Nieren, verbessern die Sehkraft und stärken das Blut.
  • Schisandra (Wu Wei Zi): Unterstützt die Lunge, fördert die Beruhigung und stärkt die Niere.
  • Chinesische Datteln (Da Zao): Nähren das Blut und beruhigen den Geist, oft zur Harmonisierung von Rezepturen.

Rinden und Zweige

  • Zimtrinde (Rou Gui): Wärmt das Yang und fördert die Durchblutung.
  • Magnolienrinde (Hou Po): Löst Stagnation, reduziert Blähungen und klärt Feuchtigkeit.

Blätter und Blüten

  • Chrysanthemenblüten (Ju Hua): Lindern Augenprobleme, klären Hitze und unterstützen die Leber.
  • Pfefferminzblätter (Bo He): Klärt Hitze, kühlt den Körper und lindert Erkältungssymptome.
  • Seidenbaumblüte (He Huan Hua): Beruhigt den Geist und fördert den Schlaf.

2. Kategorisierung nach energetischen Eigenschaften

Die Kräuter werden in der TCM nicht nur nach ihrer Wirkung auf bestimmte Organe ausgewählt, sondern auch nach:

  • Geschmack: Süß, scharf, bitter, salzig, sauer.
  • Temperatur: Warming (erwärmend), cooling (kühlend), neutral.
  • Richtung: Aufsteigend (nach oben wirkend), absteigend (nach unten wirkend), ausleitend oder zentrierend.

3. Häufige Anwendungsbereiche

  • Stärkung des Qi, Blutes und Yin/Yang: Ginseng, Astragalus, Dang Gui.
  • Klärung von Hitze und Toxinen: Coptiswurzel, Chrysantheme.
  • Linderung von Feuchtigkeit und Schleim: Magnolienrinde, Pinellia (Ban Xia).
  • Beruhigung des Geistes: Schisandra, Seidenbaumblüte.