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Die Gewitter im Kopf

Immer mehr junge Erwachsene leiden unter Kopfschmerzen

Millionen von Deutschen gehen aufgrund von Kopfschmerzen mindestens einmal im Jahr zum Arzt. Dies geht aus dem Arztreport der Barmer GEK hervor. Inzwischen sind 1,3 Millionen junge Erwachsenen im Alter von 18 bis 27 vom Pochen und Stechen im Kopf betroffen – sie leiden an Migräne. Um 42 Prozent ist ihr Anteil von 2005 bis 2015 gestiegen.

Millionen Deutsche migränekrank

Insgesamt gibt es 250 Arten von Kopfschmerzen. Die Studie der Barmer GEK hat sich auf Spannungskopfschmerz und Migräne konzentriert. Millionen Deutsche leiden daran und eine Umfrage belege einen bedenklichen Tablettenkonsum, so die Barmer. Migräne zählt zu den chronischen Erkrankungen und tritt sehr häufig auf. Aufgrund ihrer Häufigkeit besitzt die Migräne eine nicht zu unterschätzende volkswirtschaftliche Bedeutung. Jährlich werden in Deutschland etwa 500 Mio. Euro von Patienten und Krankenversicherungen für die ärztliche und medikamentöse Behandlung der Migräne ausgegeben. Die durch Arbeitsausfall zusätzlich entstehenden indirekten Kosten werden auf über das 10-Fache dieser Summe geschätzt.

Mehr Frauen mit klassischer Migräne

Statistisch gesehen leiden Frauen häufiger unter Migräne als Männer, wobei insbesondere Personen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren betroffen sind. Es können jedoch auch Kinder unter Migräne leiden. Im letzten Grundschuljahr klagen bis zu 80 % aller Kinder über Kopfschmerzen. Davon leiden etwa 12 % unter Migräne. Bis zur Pubertät erhöht sich der Anteil auf 20 %. Jungen und Mädchen vor der sexuellen Reife leiden ungefähr gleich häufig unter Migräne. Erst mit der Pubertät und synchron zur Entwicklung der sexuellen Reifung steigt die Prävalenz beim weiblichen Geschlecht an. Allerdings wird bei Männern, da diese häufiger an nicht-klassischen Migräneformen leiden, eine höhere Dunkelziffer angenommen.

Auslöser, Symptome, Diagnose

Bestimmte Veränderungen im Körper oder in der Umwelt können Migräne auslösen. Hierzu gehören Stress, Schlafmangel, hormonelle Schwankungen, Wetterwechsel oder das Auslassen von Mahlzeiten. Meist kommen mehrere Faktoren zusammen, bis die individuelle Reizschwelle der Nerven überschritten ist. Oft leiden Migräne-Patienten während einer Attacke nicht nur unter höllischen Kopfschmerzen. Unangenehme Begleiter sind Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Durchfälle, Frösteln und extreme Empfindlichkeit auf Lärm und Licht. Die Diagnose einer Migräne erfolgt durch Befragung des Patienten und Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese). Spezielle Laboruntersuchungsmethoden stehen nicht zur Verfügung. Die Migräne ist also eine Erkrankung, die auf Basis der Beschwerden diagnostiziert wird. Apparative Untersuchungsmethoden tragen nicht zur Migränediagnose bei.

Formen der Migräne

Migräne ohne Aura

Die Mehrzahl der Migräneanfälle (etwa 80–90 %) findet ohne vorhergehende Aura statt. Allerdings können Vorboten wie Unruhe, Erregungszustände und Stimmungsveränderungen auftreten. Diese zeigen sich einige Stunden bis zwei Tage vor der eigentlichen Attacke. Der Kopfschmerz ist in 2/3 der Fälle halbseitig und pulsierend und kann zwischen einigen Stunden und einigen Tagen andauern. Die aufgeführten Begleitsymptome können auftreten, dazu als oft übersehenes, aber besonders charakteristisches Symptom auch eine Geruchsempfindlichkeit (Osmophobie). Dazu findet sich häufig eine Verstärkung des Kopfschmerzes schon bei leichter körperlicher Aktivität.

Migräne mit Aura

Bei der Migräne mit Aura treten vor dem Einsetzen der Kopfschmerzen neurologische Symptome auf. Am häufigsten sind Sehstörungen, die sich zunächst als Gefühl geblendet zu werden äußern können. Infolgedessen kommt es zu Gesichtsfeldausfällen, Lichtblitzen oder Körperfremdheit sowie zum Wahrnehmen von bunten, schillernden, gezackten Linien oder Flimmern. Seltener treten Gefühlsstörungen, meist einseitig in Gesicht und Arm, sowie Sprachstörungen auf. Gelegentlich (6 %) kommt es auch zu motorischen Störungen bis hin zu Lähmungserscheinungen. Diese Aurasymptome halten im Durchschnitt 20–30 Minuten, selten länger als eine Stunde an. Der Kopfschmerz setzt meist nach Abklingen der Aura ein, manchmal schon während der Aura, und kann wie bei der Migräne ohne Aura ablaufen oder auch weniger heftig sein.

Sonderformen der Migräne

Die (familiäre) hemiplegische Migräne ist eine Migräne mit besonders ausgeprägter Auraphase, die bis zu 24 Stunden andauern kann. Während dieser Auraphase können vorübergehend auch z. B. halbseitige Lähmungserscheinungen auftreten – daher der Name „hemiplegisch“. Diese Form der Migräne tritt familiär gehäuft auf und ist selten. Als eine Ursache für die familiäre hemiplegische Migräne konnten bisher zwei Gendefekte gefunden werden.

Therapie, Prophylaxe, Risiken

Die Migräne ist eine Erkrankung, die derzeit durch medizinische Maßnahmen nicht heilbar ist. Die Intensität der Migräneanfälle und die Anfallshäufigkeit kann durch geeignete Maßnahmen meistens reduziert werden. Entspannungsverfahren mit ganzheitlicher Körperbewegung beugen vor und können in Verbindung mit Lebensstil-Änderungen eine lebenslängliche Symptomfreiheit ermöglichen. Um ihre Migräne zu lindern greifen viele Patienten zu Medikamenten, die Barbiturate oder Opiate enthalten, beispielsweise Codein. Bei übermäßigem Gebrauch dieser Stoffe kann der Kopfschmerz jedoch chronisch werden! Dies fanden US-Ärzte anhand einer Studie heraus.

Die Kraft Traditioneller Chinesischer Medizin

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) mit Akupunktur, Kräuterheilkunde und persönlich abgestimmten Qigong-Übungen verschiedener Art dämpfen die Reaktion auf die auslösenden Faktoren wie Stress und so die Wahrscheinlichkeit eines Anfalls. Manche Migränekranken benötigen dann auch weniger Medikamente. Daher lohnt sich ein Versuch mit TCM-Maßnahmen und wirksamen Qigong-Übungen.

Wenn Sie betroffen sind: Ein Erstgespräch mit mir könnte Ihr erster Schritt aus dem Problem Ihres Kopfschmerzes sein. Gerne begleite ich Sie und freue mich auf Ihren Anruf, Ihre Mail oder Ihren Besuch in meiner Praxis.

Herzlichst

Ihre Petra Stolle